Gemeinsam gesellschaftliche Herausforderungen gestalten

Die gesellschaftlichen Herausforderungen und damit einhergehende Umbruchprozesse in der Region Ingolstadt erfordern innovative Bewältigungsstrategien sowie konkrete Lösungsansätze. Im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Land Bayern im Rahmen der Förderinitiative Innovative Hochschule geförderten Projekt „Mensch in Bewegung“ erarbeiten die Technische Hochschule Ingolstadt und die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt gemeinsam mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Akteuren Lösungen für eine wissensbasierte und zukunftsfähige Regionalentwicklung.

Im Folgenden wird die auf einem 4-Phasen-Transformationsmodell beruhende Projektarchitektur von „Mensch in Bewegung“ detailliert vorgestellt.

Für jede der vier Phasen des Modells finden sich außerdem unter den nachfolgenden Links ausführliche Informationen zu den einzelnen Handlungsfeldern.

 

Die 4 Phasen des Modells

 

„Mensch in Bewegung II“ ist ein Kooperationsprojekt der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU). Ziel des Projektes ist es, durch die Entwicklung eines innovativen 4-Phasen-Transformationsmodells gesellschaftliche Bedarfe und Herausforderungen zu erfassen und in inter- und transdisziplinären Projekten und Gründungsvorhaben zu bearbeiten. Dazu wird ein dynamisches, teilhabeorientiertes Prozessmodell entwickelt, das es ermöglicht, flexibel und themenoffen unterschiedliche Fragestellungen aus der Region Ingolstadt (Ingolstadt und die Landkreise Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen a.d. Ilm) aufzugreifen.

Ausgehend von konkreten Fragestellungen erarbeiten die Hochschulen in enger Zusammenarbeit mit regionalen Partnern aus Kommunen, Unternehmen oder Zivilgesellschaft systematisch neue Ideen und Lösungsansätze. Um diesen Prozess – von den konkreten Bedarfen bis hin zu passgenauen Lösungen – bestmöglich zu gestalten, orientiert sich der Projektaufbau mit insgesamt sechs Teilvorhaben durchgehend an den vier Phasen des Transformationsmodells. Die in den Teilvorhaben verankerten Aktivitäten schließen hierdurch unmittelbar aneinander an und bauen systematisch aufeinander auf.

 

Für Wissenschaft begeistern

Zusammenarbeit gestalten

Neue Ideen entwickeln

Projekte wirksam umsetzen

Phase I: Für Wissenschaft begeistern

Die der ersten Phase zu Grunde liegenden Transferziele Informieren und Sensibilisieren heben darauf ab, neue Formate der Wissenschaftskommunikation hervorzubringen, die die breite Öffentlichkeit adressieren – insbesondere in den kleinen Städten und Gemeinden im ländlichen Raum. Mittels mobiler Wissenschaftsausstellungen werden Themen mit Bezug zu regionalen Entwicklungsbedarfen aus Wissenschaft und Forschung an unterschiedlichen Orten in der Region präsentiert. Im Rahmen eines interaktiven Begleitprogramms können Bürger*innen ebenso wie Vertretende aus Kommunen, Unternehmen oder Zivilgesellschaft gemeinsam mit Forschenden konkrete Herausforderungen rund um große Themen wie Digitalisierung oder Nachhaltigkeit diskutieren.

Neue digitale Formate der Wissenschaftskommunikation (z.B. Virtual Reality-Anwendungen oder ein digitaler Showroom) ermöglichen es allen Interessierten, sich regelmäßig über Diskussionsergebnisse zu informieren und auch online an aktuellen Debatten teilzuhaben.

 

Phase II: Neue Ideen entwickeln

In Phase II schließt das Aktivieren und Qualifizieren regionaler Teilöffentlichkeiten und Akteure mit dem Ziel der Befähigung zur Mitgestaltung einer lebenswerten Region an. Mit dem Wissenschaftsforum in Ingolstadt entsteht inmitten der Stadt ein offener Veranstaltungs- und Beteiligungsraum, der es Interessierten ermöglicht, an vielfältigen und außergewöhnlichen Veranstaltungen teilzunehmen. Neue Weiterbildungsangebote greifen zum einen aktuelle Themen aus Digitalisierung und Nachhaltigkeit auf, zum anderen befähigen sie Bürgerinnen und Bürger dazu, sich aktiv an der Gestaltung ihrer eigenen Lebenswelt zu beteiligen.

Das neu entstehende Citizen Science Lab bietet dazu Vertretenden aus Kommunen, Unternehmen oder Zivilgesellschaft ebenso wie den Forschenden beider Hochschulen ein breites Methodenportfolio, um inter- und transdisziplinäre Forschungsprozesse ebenso wie bürgerwissenschaftliche Projektvorhaben zu realisieren. Im Zentrum steht hierbei die Entwicklung neuer Ideen und Lösungsansätze. Der Gedanke dahinter: Große Herausforderungen wie die Wende hin zu einer nachhaltigen Entwicklung können nur gelöst werden, wenn das Wissen und die Erfahrung vieler systematisch zusammengeführt werden.

 

Phase III: Zusammenarbeit gestalten

Ausgangspunkt von Phase III bilden die in Phase II generierten Ideen und Lösungsansätze. Besonders erfolgsversprechende Ansätze zur Gestaltung gesellschaftlicher Herausforderungen werden dazu in Projekt- oder Gründungsvorhaben überführt und anschließend in der Praxis erprobt und umgesetzt. Das Projektteam berät und begleitet dazu die Ideengeber beim Finden passender Kooperationspartner und beim Aufbau von Projektkonsortien ebenso wie bei der Akquise von Fördermitteln und bei der Umsetzung ihrer Vorhaben.

Entscheidend für die Auswahl und Realisierung konkreter Projekt- und Gründungsvorhaben ist in der ersten Projekthälfte zunächst die Orientierung an den beiden großen gesellschaftlichen Umbrüchen der Gegenwart: der digitalen Transformation und der nachhaltigen Entwicklung. Basierend auf den Erfahrungen bei der Umsetzung sollen in der zweiten Projekthälfte sodann themenoffen weitere gesellschaftliche Herausforderungen angegangen werden, die durch ein Zukunftsbarometer identifiziert werden.

 

Phase IV: Projekte wirksam umsetzen

Die Gestaltung einer zukunftsfähigen gesellschaftlichen Entwicklung setzt die Bereitschaft zur Zusammenarbeit, aber auch zum freien Teilen von Wissen und Erfahrungen voraus. In Phase IV evaluieren wir durch Verwerten und Transformieren unsere Angebote und Aktivitäten, um die geschaffenen Transferstrukturen, Instrumente und Formate kontinuierlich zu optimieren und aktiv aus der Erprobung und Umsetzung zu lernen. Um das neu gewonnene Wissen und die Erfahrungen aus wirksamen Transformationsprojekten anderen zur Verfügung zu stellen, veröffentlichen wir unsere Erkenntnisse regelmäßig in Arbeitspapieren und Handlungsleitfäden.

Damit die Zusammenarbeit der Hochschulen in Zukunft sichergestellt ist, arbeiten wir zudem an der Gründung einer gemeinsamen Transferagentur, die den Wissensaustausch und die Gestaltung gesellschaftlicher Transformationsprozesse über die einzelnen Hochschulen hinaus auch nach Projektabschluss ermöglicht. Erfolgreich realisierte Angebote und Aktivitäten möchten wir auf diese Weise mittel- und langfristig verstetigen. Voraussetzung hierfür ist der Aufbau und die Etablierung eines systematischen Fördermittel-Managements.

 

Fördermittelgeber des Projekts

„Mensch in Bewegung II“ ist ein gemeinsames Projekt der Technischen Hochschule Ingolstadt und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Gemeinsam mit Partnern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft entwickeln die Hochschulen eine regionale Plattform für den Wissensaustausch und für die inter- und transdisziplinäre Gestaltung der drängenden Fragen unserer Zeit. Das Projekt wird im Rahmen der Förderinitiative „Innovative Hochschule“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Land Bayern mit rund 10 Millionen Euro über fünf Jahre (2023–2027) gefördert.