„Mensch in Bewegung I“ war ein Verbundprojekt der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU). Gefördert wurde das Projekt über fünf Jahre (2018-2022) im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Innovative Hochschule“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Land Bayern. Ziel von „Mensch in Bewegung I„ war es, die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch zwischen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in der Region Ingolstadt aktiv zu fördern.
Angesichts der drängenden Herausforderungen des 21. Jahrhunderts wie Klimawandel, Digitalisierung der Lebens- und Arbeitswelt oder der zunehmenden sozialen Ungleichheit sind Hochschulen aufgefordert, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden, indem sie mit innovativen Ideen zu einem nachhaltigen Wandel beitragen. Im Verbund stellten sich die THI und die KU gemeinsam mit zahlreichen Partnerorganisationen dieser Aufgabe. Ihr Wissen und ihre jeweiligen Kernkompetenzen brachten die beteiligten Institutionen und Akteure entlang folgender themenorientierter Leitfragen ein:
- Welche neuen Ideen gibt es für die Mobilität der Zukunft?
- Wie kann sich die Region Ingolstadt nachhaltig entwickeln?
- Wie lässt sich die digitale Transformation in der Lebens- und Arbeitswelt gut gestalten?
- Wie kann bürgerschaftliches Engagement dazu beitragen, die großen
- Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen?
Während der Projektlaufzeit wurden hochschulintern neue Organisationsstrukturen auf- und ausgebaut, die einen kontinuierlichen Austausch zwischen den Hochschulen, regionalen Partnern sowie Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen. Durch die Synergien, die aus der engen Zusammenarbeit der beiden Hochschulen im Zuge der ersten Förderphase entstanden sind, hat sich in den vergangenen Jahren in der Region Eichstätt-Ingolstadt ein breiter Wissens- und Technologietransfer etabliert.
Auf dieser Grundlage konnten vielfältige Angebote und Formate für Zusammenarbeit und Wissensaustausch entwickelt und erprobt werden: In analogen und digitalen Veranstaltungen wie dem jährlich stattfindenden Zukunftsforum wurde Wissenschaft in Diskussionen, Workshops und Mitmachstationen erlebbar. Über die zielgruppenspezifische Wissensvermittlung hinaus standen vor allem neue Möglichkeiten zur Teilhabe an Wissenschaft im Fokus: Formate wie „Future Eichstätt“ luden Bürgerinnen und Bürger dazu ein, ihre Ideen für eine zukunftsfähige Stadt- und Regionalentwicklung zu entwerfen. Durch Schulungs- und Beratungsangebote beispielsweise in Gestalt von web-based Trainings oder Workshops für unterschiedlichste Zielgruppen konnten Interessierte vertiefte, forschungsbasierte Informationen und Anwendungsmöglichkeiten für ihr eigenes Handeln erhalten.
Jenseits dieser Angebote hat sich – verstärkt durch die Corona-Pandemie – insbesondere die Wissenschaftskommunikation als wichtige Schnittstelle für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft erwiesen: Auch in diesem Bereich wurden innovative Ansätze pilotiert, die sich unter anderem an regionalen Bedürfnissen orientierten, die direkte Mitwirkung an der Kommunikation von Wissenschaft („Bürgerredaktion“), aber auch eine adressatenspezifische Kommunikation von Forschungsergebnissen umfassten.
Schließlich konnten im Rahmen des Projekts neue Orte des Austauschs und des Dialogs geschaffen werden. So entstanden im Themenfeld „Nachhaltige Entwicklung“ der THI-Campus Neuburg und das Green Office der KU. Für Ausstellungen zu unterschiedlichen Themen konnte eine Wissenschaftsgalerie etabliert werden, die von Hochschulangehörigen für die Präsentation und Diskussion aktueller Fragen aus Wissenschaft und Gesellschaft genutzt wurde. Für mobile Einsätze standen zwei Trailer zur Verfügung: Das Driving Experience Lab und das Innovation & Mobility Lab. Diese kamen vor allem an Schulen sowie bei regionalen Events und Messen zum Einsatz und zeigten Szenarien zum Automatisierten Fahren und der Zukunft der Mobilität. Eine Premiere für beide Hochschulen war die Landesgartenschau in Ingolstadt, wo sie mit einem Pavillon vertreten waren. Dort wurden über mehrere Monate hinweg Exponate zu Forschungsthemen ausgestellt sowie interaktive Veranstaltungen und Workshops durchgeführt.
Aus der engen Zusammenarbeit der Akteure entstanden zahlreiche positive Effekte, die sowohl in der Region als auch in den Hochschulen selbst zu nachhaltigen Veränderungen führten. Wie die zentrale Projektevaluation sichtbar machte, fand durch das Projekt „Mensch in Bewegung“ ein Kulturwandel innerhalb der Hochschulen statt: Lehr- und Forschungsaktivitäten griffen verstärkt auch gesellschaftliche Fragestellungen auf. Zudem lässt sich eine neue kooperative Praxis mit außerhochschulischen Partnern feststellen.