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Prof. Dr. Ina Kerner: Die alte politische Mission: Zu den gesellschaftlichen Aufgaben kritischer Lehre und Forschung | Transfer neu denken
1. Juli 2021 | 18:00 - 19:30
Seit ein paar Jahren ist vermehrt von der sogenannten „Third Mission“ die Rede, von einer dritten Mission der Hochschulen, die im 21. Jahrhundert neben Forschung und Lehre trete. Glaubt man dem Centrum für Hochschulentwicklung (CHE), geht es dabei in erster Linie um angewandte Wissenschaften und deren Transfer in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Ina Kerner wird in ihrem Vortrag eine andere Perspektive stark machen und sich dabei auf akademische Disziplinen und Traditionen beziehen, für die eine politische Mission von jeher konstitutiv war: die Politikwissenschaft in ihrer westdeutschen Neugründung als Demokratiewissenschaft in den Jahren nach der nationalsozialistischen Herrschaft, die britischen Cultural Studies, die sich unter anderem mit den gesellschaftlichen Effekten des Kapitalismus und den Spätfolgen des Kolonialismus befassen, und die Gender Studies als transdisziplinäre Auseinandersetzung mit Geschlechterverhältnissen.
Reihe Transfer neu denken
Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften in der Gesellschaft
Seit der Jahrtausendwende hat sich die Welt radikal verändert: Kurz nach dem Fall der Berliner Mauer prognostizierte der US-amerikanische Politikwissenschaftler Francis Fukuyama noch das Ende der Geschichte. Die anfängliche Euphorie angesichts eines möglichen Systemwandels scheint heute einem globalen Pessimismus gewichen zu sein. Der Zeitenlauf ist nicht zum Stillstand gekommen. Im Gegenteil: Die kritischen Ereignisse überschlagen sich. Die Krise des globalen Finanzsystems, die fortschreitende Erderwärmung, eine weltweit grassierende Pandemie oder das Erstarken autoritärer Systeme sind nur einige der Herausforderungen, die Wissenschaft und Gesellschaft intensiv beschäftigen.
In einer Zeit, in der die sozialen, kulturellen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen zunehmen, sind die Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften gefragt, aktiv zu deren Bewältigung beizutragen. Doch welche Rolle kommt ihnen künftig zu? Muss ihr Verhältnis zur Gesellschaft angesichts der aktuellen Herausforderungen neu gedacht werden? Braucht es alternative Formen der Kooperation oder der gesellschaftlichen Teilhabe an Erkenntnisprozessen? Neue Formen der inter- oder der transdisziplinären Zusammenarbeit?
Wir laden Sie ein, gemeinsam mit den Referentinnen und Referenten der Online-Vortragsreihe tradierte Rollenverständnisse der Wissenschaften, aber auch überkommene Erwartungshaltungen kritisch zu diskutieren. Wir fragen: Welchen Beitrag können die Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften leisten? Und wie kann der Ideen-, Wissens- und Technologietransfer zwischen den Disziplinen und mit gesellschaftlichen Akteuren gelingen?
Transfer neu denken – Flyer mit Programm PDF
Transfer neu denken – Flyer mit Programm PDF (DIN A4 zum Ausdruck)