Zukunftsforum „Klima und Nachhaltigkeit“ bietet am 9. November Programm zum Erleben und Mitdiskutieren
Über einen umweltbewussteren Alltag oder mehr Klimaschutz in der Region diskutieren, sich über Forschungsprojekte zu Nachhaltigkeits-Themen informieren und Impulse aus inspirierenden Vorträgen mitnehmen – diese Möglichkeiten bietet das Zukunftsforum „Klima und Nachhaltigkeit“ am Samstag, 9. November, auf dem Campus der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU). Das gemeinsame Projekt „Mensch in Bewegung“ der KU und der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) sowie das Regionalmanagement IRMA laden alle Bürgerinnen und Bürger zu der kostenlosen Veranstaltung ein.
Gastredner ist der ehemalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer, der sich dafür einsetzte, dass der Klimawandel in den Fokus der Politik rückte. Der erfahrene Politiker, der auch Exekutivdirektor des UN-Umweltschutzprogrammes war, spricht beim Zukunftsforum direkt nach der Eröffnung um 13 Uhr zum Thema „Nachhaltige Entwicklung in Zeiten des Klimawandels – was können wir tun?“.
Über Möglichkeiten für eine nachhaltigere Region 10 diskutieren im Anschluss ab 14.10 Uhr Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Lösel, die Eichstätter Unternehmerin Rebecca Böhm (Chocolatique), Prof. Dr. Uwe Holzhammer (Energiesystemtechnik, THI) und Prof. Dr. André Habisch (Sozial- und Wirtschaftsethik, KU) mit dem ehemaligen Bundesminister. Das Publikum wird interaktiv in die Diskussion miteinbezogen.
Angeregt durch diese Impulse kommen anschließend ab von 14.55 Uhr bis 17.30 Uhr die Besucherinnen und Besucher selbst zu Wort: Sie haben die Wahl zwischen fünf Workshop-Themen rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Im Workshop „Zukunftsvisionen – leben, arbeiten, gestalten“ können die Teilnehmenden mit der Methode der „Zukunftswerkstatt“ Szenarien für ihre Region entwickeln. Um konkrete Handlungsmöglichkeiten für den eigenen Alltag geht es in „Echte Optionen für Nachhaltigkeit – auch die Perspektive der Jugend, wie sie in den Fridays-for-Future-Protesten zum Ausdruck kommt, soll hier diskutiert werden. Wie sich die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals) am besten erreichen lassen, kann in „Unsere Region im Planspiel steuern“ auf spielerische Weise ausprobiert werden. Unter dem Titel „Wie klimafreundlich ist unsere Kommune?“ sind alle Aktiven und Engagierten sowie alle Kommunalpolitikerinnen und -politiker eingeladen, miteinander ins Gespräch zu kommen. An Lehrerinnen und Lehrer, aber auch andere Interessierte richtet sich der Workshop „Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) in Schulen verankern – wie geht das?“, der auch als Lehrerfortbildung gebucht werden kann.
Das Zukunftsforum dient dem Wissensaustausch zwischen Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft. Auch Forschende stellen ihre Perspektive auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit vor. Um 18 Uhr berichtet KU-Professorin Susanne Jochner-Oette in einem Impulsvortrag von den aktuellen Herausforderungen in der Klimaforschung. Den ganzen Tag über ist im Foyer der Aula eine Posterausstellung zu sehen, in der wissenschaftliche Fragen verständlich erläutert werden: Wie lässt sich Gletscherschwund messen? Wie verändert sich die Pollenbelastung mit dem Klimawandel? Um 18.20 Uhr werden die Ergebnisse der Workshops vorgestellt, im Anschluss sind alle Gäste zu einem zwanglosen Ausklang im Foyer der Aula eingeladen.
Mit diesem Programm wollen die Veranstalter ganz bewusst in den Dialog mit allen Interessierten aus der Region kommen. „Die KU ist sich bewusst, auch angesichts der Kritik am aktuellen Klimaprogramm der Bundesregierung, dass wir uns auch außerhalb des universitären Umfelds laufend für eine gute Zukunft gemeinsam mit der Gesellschaft bemühen müssen“, erklärt KU-Präsidentin Prof. Dr. Gabriele Gien. Auf ein solches Engagement der Hochschulen zielt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt „Mensch in Bewegung“ ab, in dem KU und THI aktiv einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung der Region leisten. THI-Präsident Prof. Dr. Walter Schober weist darauf hin, dass man an Beispielen wie der Elektromobilität oder der Energieforschung sehen könne, dass es vorrangig technologischer Lösungen bedürfe, um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen. „Wir brauchen Produktinnovationen, die sowohl dem Postulat der Nachhaltigkeit gerecht werden wie auch im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig sind – eben gerade wegen ihrer Orientierung an der Nachhaltigkeit.“
Die Wichtigkeit solcher Zukunftsthemen betont auch Andreas Steppberger, Oberbürgermeister der Stadt Eichstätt und Vorstandsvorsitzender des Regionalmanagements IRMA: „Es zeigt sich in allen Bereichen, dass Nachhaltigkeit kein kurzfristiger Trend einzelner Personengruppen ist, sondern ein omnipräsentes soziales, wirtschaftliches und politisches Thema, das die nächsten Jahrzehnte bestimmen wird – besser gesagt, muss.“
Der Eintritt zum Zukunftsforum ist frei. Die Veranstalter bitten jedoch um eine vorherige Anmeldung für die Workshops am Nachmittag – im Internet unter www.mensch-in-bewegung.info, per E-Mail an zukunftsforum@ku.de oder unter Telefon (08421) 93-21988. Ein Spontanbesuch der Workshops ist ebenfalls möglich, sofern noch Plätze frei sind.
Hintergrund: Tage der Nachhaltigkeit
Das Zukunftsforum ist Abschluss und Höhepunkt der „Tage der Nachhaltigkeit“, die von 2. bis 9. November in der Region 10 stattfinden. Für die Veranstaltungsreihe haben sich verschiedene Einrichtungen, NGOs und Projekte aus Ingolstadt und den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen zusammengeschlossen: 35 Veranstalter bieten insgesamt 22 kostenlose Workshops, Vorträge, Filmvorführungen, Podiumsdiskussionen, Ausstellungen und Führungen an. Mehr Informationen zu der Veranstaltungsreihe gibt es unter www.mensch-in-bewegung.info/tdn2019.
Das Programm der „Tage der Nachhaltigkeit“:
17. Oktober bis 22. November: Ausstellung Nachhaltige Ernährung, Cafeteria im Bürgerhaus Neuburger Kasten, Ingolstadt
2. November, 10 bis 13 Uhr: Familien-Nachhaltigkeitstag, Bürgerhaus Neuburger Kasten, Ingolstadt
2. November, 13.15 Uhr: Film „Titicaca und die verschwundenen Gesichter“, Bürgerhaus Neuburger Kasten, Ingolstadt
2. November, 15 bis 18 Uhr: Reparatur-Café, Bürgerhaus Neuburger Kasten, Ingolstadt
2. November, 18 Uhr: Vortrag mit Unternehmer und Aktivist Raphael Fellmer, Fronte79, Ingolstadt
2. November, 20 Uhr: Earth Peace Day – Evening Edition, Fronte79, Ingolstadt
3. November, 10 Uhr: Führung im Hortus Statera, Langenbrucker Str. 2a, Pörnbach-Puch
3. November, 15.30 Uhr: Vortrag über Direkte Demokratie, Bürgerhaus Neuburger Kasten, Ingolstadt
4. November, 19 Uhr: Stammtisch zur Neuburger Plastikfrei-Challenge, Gasthof Neuwirt, Neuburg
5. November, 12.30 Uhr: Führung auf dem Biohof Mayer, Steigweg 4, Preith
5. November, 14.30 Uhr: Buchvorstellung „Zukunftsfähige Landwirtschaft“, KU.impact-Büro, Am Anger 18, Eichstätt
5. November, 18.30 Uhr: Vorstellung Pfaffenhofener ÖPNV-Konzept, Aktions-Bus, Abfahrt/Rückkunft am Hbf Ingolstadt
5. November, 19 Uhr: Workshop über Achtsame Lebenskunst, KAP94, Eingang Schlosslände, Ingolstadt
6. November, 19 Uhr: Vortrag über Hanf als vielseitiges Material, Rennbahn, Neuburg
7. November, 18 Uhr: Vorträge und Diskussion zu Sustainable Investing, Technische Hochschule Ingolstadt
7. November, 19 Uhr: Podiumsdiskussion „Elektromobilität pro und contra“, Eventhalle Westpark, Ingolstadt (Einlass 18 Uhr, ab ca. 21 Uhr Raum für Diskussionen)
7. November, 19.30 Uhr: Vortrag über erneuerbare Energien in der Landwirtschaft, Haus im Moos, Karlshuld
8. November, 16 bis 20 Uhr: Tagung „Die große Transformation“ mit Christian Felber, Technische Hochschule Ingolstadt
9. November, 13 bis 21 Uhr: Zukunftsforum „Klima & Nachhaltigkeit“ mit Klaus Töpfer, Katholische Universität, Eichstätt
Über die Veranstalter des Zukunftsforums
„Mensch in Bewegung“ ist ein gemeinsames Projekt der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und der Technischen Hochschule Ingolstadt. Mit Partnern aus Wirtschaft, Politik, und Zivilgesellschaft bauen die Hochschulen ein regionales Netzwerk für den Wissensaustausch in den Themenfeldern innovative Mobilität, digitale Transformation, nachhaltige Entwicklung und bürgerschaftliches Engagement auf. Das Projekt wird im Rahmen der Förderinitiative „Innovative Hochschule“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Land Bayern mit rund 15 Millionen Euro über fünf Jahre gefördert.
Das Regionalmanagement IRMA bündelt als Verein das Engagement der Landkreise Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen a.d. Ilm sowie der Stadt Ingolstadt, international renommierter Konzerne, innovativer mittelständischer Unternehmen, gesellschaftlicher Kräfte sowie der Hochschulen. Mit mittlerweile rund 40 Mitgliedern treibt IRMA Projekte aus den Bereichen Wettbewerbsstärkung, Identitätsstiftung, Netzwerkmanagement sowie Bildung an, um zum weiteren Erfolg der Region Ingolstadt beizutragen.