Einmal im Jahr findet an der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) der „Tag der digitalen Lehre“ statt – dieses Jahr gestaltet als Online-Konferenz. Neben Impulsvorträgen, verschiedenen Sessions in den Thementracks „Digitale Didaktik“, „Digitale Tools“ und „Digitales Lernen Unternehmen“ und der Verleihung der „Studierendenpreise der Lehre 2020“ gab es in diesem Jahr erstmals ein „Online-Podium“ zum Thema „Hochschule neu denken nach Corona?“. Dieses entstand in Zusammenarbeit mit dem Cluster „Digitale Transformation“ des Wissenstransferprojekts „Mensch in Bewegung“.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Krise werden die Hochschulen und Universitäten im Bereich der Lehre vor neue Herausforderungen gestellt. Moderiert von Prof. Dr. Christian Stummeyer, Inhaber der Professur „Wirtschaftsinformatik und Digital Commerce“ an der THI, diskutierten ausgewählte Gäste aus Hochschule und Wirtschaft zu diesem Thema und versuchten einen Ausblick auf die beschleunigte Transformation in Richtung digitale Hochschullehre zu geben. Zu Gast auf dem Online-Podium waren Elke Christian (Leiterin IHK Ingolstadt), Prof. Dr. Stefanie Wrobel (Hochschule Coburg/THI), Viktoriya Syedyenkova (Vertretung der Studierenden THI), Prof. Dr. Hans-Joachim Hof (Vizepräsident für Hochschulausbau und Sonderaufgaben THI) und Prof. Dr. Hans-Georg Schweiger (Professor für Fahrzeugelektronik und Elektromobilität THI).
Eine interaktive Umfrage zu drei möglichen Zukunftsszenarien unter den knapp 50 Teilnehmern zu Beginn der Diskussion zeigte, dass für die Entwicklung bis 2025 eine gemischte Lehrvariante zwischen Online- und Präsenzveranstaltungen („Blended Learning“) für am wahrscheinlichsten gesehen wird. Im Anschluss wurden Veränderungen, Herausforderungen und Chancen diskutiert, die durch die Corona-Krise in der Lehre und in der Aus- und Weiterbildung hervorgerufen wurden.
So bestünden die Erfolgsfaktoren digitaler Lehre aus Erfahrung der Podiumsgäste neben einer guten Technikausstattung vor allem in der Interaktion mit Studierenden, konkreten Lernzielplänen sowie der Aufteilung in kleine Einheiten, sogenannten „Learning Nuggets“. Dennoch dürfte das Lernen und Lehren über verschiedene Sinne nicht unterschätzt werden, betonten die Podiumsgäste. Besonders die Haptik fehle bei rein digitalen Lehrangeboten. Die Kunst wird es sein, in der Krisenzeit Gelerntes erfolgreich in die Zukunft zu transferieren. Dabei seien vor allem Flexibilität, Selbstständigkeit und Veränderungsbereitschaft von allen Beteiligten gefragt.