„Das Engagement der Menschen in der Region hat uns wirklich beeindruckt. Projekte zur Nachbarschaftshilfe, ein interkultureller Garten oder Betreuungsangebote für Kinder von Senioren zeigen, wie vielfältig Engagement heute ist. Viele engagieren sich auch im Ehrenamt bei Feuerwehren, dem Roten Kreuz oder beim Technischen Hilfswerk“, berichtet Maria Bartholomäus. Während der Tour konnte das Projekt-Team mit dem Engagement-Rad täglich an mehreren Stationen Halt machen, um engagierte Menschen und Initiativen zu treffen. „Die Vereine und Initiativen haben es sehr begrüßt, dass wir uns auf den Weg zu ihnen gemacht haben, um vor Ort zu erleben, wie Engagement wirkt“, so die Engagement-Koordinatorin.
Um zu erfahren, wie Engagement heute gelebt wird, welche Formen es annimmt und was aktuelle Herausforderungen sind, führten die Teammitglieder an den Tour-Stationen ausführliche Forschungsinterviews mit den Engagierten. Die Gespräche gaben teilweise tiefe Einblicke, wie durch ehrenamtliche und freiwillige Arbeit gesellschaftlicher Zusammenhalt, sozialer Frieden oder Sicherheit und Gesundheit befördert werden. „Besonders beeindruckt hat mich das Engagement der Tafel Ingolstadt. 150 engagierte Bürgerinnen und Bürger unterstützen dort wöchentlich rund 2.400 bedürftige Menschen durch die Ausgabe von Lebensmitteln. Der Verein arbeitet wie ein mittelständisches Unternehmen, jedoch ohne einen einzigen festen Mitarbeiter“, so Thomas Metten, der für Wissenschaftskommunikation im Team von „Mensch in Bewegung“ zuständig ist.
Rund 35 sozialwissenschaftliche Interviews sind auf diese Weise während der Tour entstanden, die nun ausgewertet und deren Ergebnisse im Anschluss an die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der KU vermittelt werden sollen. „Wir möchten schauen, wo sich Schnittstellen zur Forschung und zur Expertise der Universität ergeben, um auch unsererseits einen Beitrag zur Förderung des Engagements in der Region leisten zu können“, erläutert Gerhard Schönhofer, der die Tour als wissenschaftlicher Mitarbeiter begleitet hat. Durch eine Kooperation mit dem Ingolstädter Radiosender Radio In berichtete das Team zugleich täglich auch von vor Ort über das Engagement der Menschen. „In insgesamt rund 60 Radiobeiträgen konnten wir die Stimmen der Menschen hörbar machen, die sich einsetzen für Integration, Umweltschutz, politische Bildung und viele andere Themen“, so Thomas Metten. „Wir hoffen, damit auch dazu beigetragen zu haben, dass die Vielfalt des Engagements in der Region künftig mehr wahrgenommen und besser anerkannt wird.“
Ziel der Engagement-Tour war es dabei auch, die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt als engagierte Hochschule in der Region vorzustellen. „Wir nehmen unsere gesellschaftliche Verantwortung als Universität ernst und suchen dazu den Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern in der Region. Gerade die Flutkatastrophe hat zuletzt gezeigt, wie wichtig Ehrenamt und Gemeinwohlorientierung sind, um eine bessere und lebenswerte Gesellschaft zu schaffen“, so Präsidentin Gabriele Gien während der Engagement-Tour. Der Abschluss der Engagement-Tour bildete zugleich das Ende des Sommerprogramms im Rahmen des Projekt-Jahres des bürgerschaftlichen Engagements. Fortgesetzt werden die Angebote und Aktivitäten dann mit dem Herbstprogramm ab Oktober.