Wie können Angebote in Leichter oder Einfacher Sprache die politische und gesellschaftliche Teilhabe unterstützen? Dieser Frage widmete sich am 24. März eine Kooperationsveranstaltung im Rahmen der Demokratiekonferenz des Landkreises und des Kreisjugendrings Eichstätt. Aus einer ersten Diskussionsrunde zu diesem Thema hatten sich Ende 2024 am Zukunftscampus in Ingolstadt bereits regionale Kontakte und spannende Impulse für die Forschung von Steffen Grütjen, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Journalistik und Kommunikationswissenschaft der KU Eichstätt-Ingolstadt, ergeben. Nun gab er im Büro für die Bürgerschaft in Eichstätt erneut Einblicke in das Potenzial der Leichten und Einfachen Sprache für den Journalismus.
Unterschiedliche Bedürfnisse erfordern individuelle Formate
Besonders eindrücklich beleuchtete er die unterschiedlichen Bedürfnisse der Zielgruppen, denen Angebote in Einfacher oder Leichter Sprache den Konsum von Nachrichten erleichtern – sei es aufgrund des Alters, fehlender Sprachkenntnisse oder anderer Einschränkungen. Grütjen hob hervor, dass eine universelle Lösung für die Implementierung dieser Konzepte kaum realisierbar ist, sondern individuelle Zugänge und Formate erforderlich seien.
Eine zentrale Erkenntnis der Veranstaltung war die Forderung nach einem gesellschaftlichen Umdenken, das eine komplexitätsreduzierte Darstellung von Inhalten nicht als Sonderfall, sondern als Standard begreift. Diese Neuausrichtung würde nicht nur dazu beitragen, dass eingeschränkte Literalität weniger schambehaftet ist, sondern auch generell eine breitere gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen. Die an den Vortrag anschließende Diskussion unter den Teilnehmenden – darunter Studierende und Vertreterinnen und Vertreter verschiedener gesellschaftlicher Gruppierungen in Eichstätt – zeigte großes Interesse an solchen Angeboten auf, auch jenseits der medialen Berichterstattung. Solche Angebote können beispielsweise im Umfeld von Behörden Voraussetzung dafür sein, eine teilhabeorientierte Gesellschaft zu ermöglichen.
Forschungsprojekt zu Leichter und Einfacher Sprache im Journalismus
Das von Grütjen koordinierte Forschungsprojekt „Leichte und Einfache Sprache im Journalismus“ liefert erste Daten in diesem wichtigen Forschungsfeld und regt an, Lösungsvorschläge für Medienmacher und die interessierte Öffentlichkeit zu diskutieren.
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