Grundlage von SaveNow sind unter anderem Echtzeit-Daten zum Verkehrsfluss in Ingolstadt, Informationen aus dem Öffentlichen Personennahverkehr oder statische Daten zu Straßen, Häusern und Ampeln. Auf dieser Basis entsteht ein digitaler Zwilling, mit dem sich simulieren lässt, welche Maßnahmen sich in welchem Ausmaß auf den Verkehrsfluss auswirken. In diesem digitalen Doppelgänger von Ingolstadt kann man sich auch dreidimensional in einer realistischen Verkehrsumwelt bewegen. Besucherinnen und Besucher der Ausstellung mitten in der Fußgängerzone von Ingolstadt können dies selbst in einem Simulator testen und darüber hinaus erleben, wie es sich anfühlt, in einem autonomen Fahrzeug unterwegs zu sein.
Professor Hogreve erläuterte, dass die Wissenschaftsgalerie selbst dazu diene, um zu erforschen, wie sich Akzeptanz von Technologie gestalten lässt. Das Projekt Save Now sei Ausdruck der intensiven Kooperation in der Region, um Mobilität wegweisend zu gestalten. Die KU habe sich auch in diesem Kontext selbst das Ziel gesetzt, Impulse für eine am Menschen orientierten digitalen Gesellschaft zu geben.
Als Leiter des Gesamtprojektes betonte auch Gerhard Stanzl von der Audi AG, dass es gelte, die technischen Erkenntnisse kommunizierbar zu machen. Langfristig sei es – mit Blick auf den Ende des Jahres absehbaren Projektabschluss – erforderlich, die gewonnenen Daten in die Zukunft zu übertragen und skalierbar zu machen. Selbst im europäischen Vergleich würden die Ergebnisse aus Ingolstadt aufmerksam verfolgt.
Gefördert wird das Projekt SaveNow vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Dessen parlamentarischer Staatssekretär Oliver Luksic betonte in einer Videogrußbotschaft, dass die Digitalisierung des Mobilitätssektors für das Ministerium von Bedeutung sei, weil das autonome und vernetzte Fahren große Chancen für die Bürgerinnen und Bürger biete. Die Bundesregierung verfolge das Ziel, Deutschland zu einem Innovations- und Technologiestandort für diesen Bereich zu machen. Auf Grundlage von SaveNow könnten konkrete Maßnahmen im Hinblick auf Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit abgeleitet werden.
Dr. Reinhard Brandl, Bundestagsabgeordneter und Mitglied im Aufsichtsrat des Artificial Intelligence Network Ingolstadt, berichtete online zugeschaltet, dass SaveNow auch aus Berliner Perspektive ein Leuchtturmprojekt von nationaler Bedeutung sei. „Vernetzte und hochautomatisierte Mobilität wird die Zukunft sein und Ingolstadt ist hier bundesweit eine Stadt, die eine Vorreiterrolle einnimmt“, so Brandl. So würden etwa am Beispiel des Projektes grundlegende Fragen zur Datennutzung erstmals geklärt werden, da öffentliche und private Daten zum Einsatz kommen.
Als Staatssekretär im Bayerischen Wirtschaftsministerium unterstrich Roland Weigert den „Button-up-Ansatz und die Teilhabe an Politik“, die sich in der Wissenschaftsgalerie zeige. Über die Erkenntnisse des Projektes eröffne sich die Perspektive, Planungs- und Genehmigungsprozesse zu beschleunigen – mit positiven Auswirkungen im internationalen Wettbewerb der Standorte.
Ingolstadts Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf schilderte, wie eng technologische, ökonomische und soziale Prozesse auch im Hinblick auf Fragen der Mobilität verknüpft seien. Deshalb gelte es zu klären, unter welchen Voraussetzungen die Menschen dazu bereit seien, neue Formen der Mobilität zu akzeptieren. „Akzeptanz setzt immer Wissen und Verständnis voraus. In diesem Sinne ist die Wissenschaftsgalerie eine große Bereicherung für unsere Stadt“, so Scharpf.
Die Ingolstädter Wissenschaftsgalerie findet sich in der Ludwigstraße 39 und ist bis Ende Juli montags bis freitags von 11.30 Uhr bis 16.30 Uhr geöffnet. Auch Schulklassen sind nach vorheriger Anmeldung per Mail an info(at)savenow.de in der Ausstellung willkommen. Weitere Informationen zum Gesamtprojekt gibt es unter www.savenow.de.