Die Ausstellung „@wasihrnichtseht“ zeigt aktuell an fünf Stationen in Eichstätt Beispiele aus dem Leben von Menschen, die mit Alltagsrassismus konfrontiert sind. Mit einem interaktiven Spaziergang zu den Ausstellungsorten bot die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) allen Interessierten am vergangenen Mittwoch die Möglichkeit, sich tiefergehend mit den Themen Rassismus und Diskriminierung auseinanderzusetzen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ZFM führten die Teilnehmenden vom Startpunkt am Büro für die Bürgerschaft unter anderem zum KU-Studierendenservicecenter und zum Filmstudio im Alten Stadttheater.
Der Spaziergang diente nicht nur der Aufklärung über Alltagsrassismus, sondern bot auch den Rahmen für tiefgehende Gespräche und Diskussionen. An verschiedenen Stationen stellten die Teilnehmenden Fragen oder teilten ihre Bedenken, insbesondere zur zentralen Fragestellung „Was tun bei Alltagsrassismus?“. Es entstand ein konstruktiver Dialog, der die Bedeutung von Solidarität und Unterstützung betonte und hervorhob, wie wichtig es ist, Rassismus auch in seinen subtileren Formen wahrzunehmen und zu bekämpfen. Marina Mayer, Dr. Angelika Laumer und Benedikt Bazyar-Gudrich, die am ZFM und am Lehrstuhl für Flucht- und Migrationsforschung forschen, ordneten die persönlichen Erfahrungen der Teilnehmenden wissenschaftlich ein und gaben praktische Tipps für den Umgang mit erlebtem oder beobachtetem Alltagsrassismus.
Teilnehmende sprechen über Erfahrungen mit Alltagsrassismus
Die abschließende Gesprächsrunde im Büro für die Bürgerschaft bot Raum für eine noch intensivere Auseinandersetzung mit den Themen und ermöglichte den Austausch persönlicher Erfahrungen unter den Teilnehmenden. „Die positive Resonanz auf den Stadtspaziergang und die Vertiefung der durch die Ausstellung aufgeworfenen Fragen zeigen, wie essenziell solche Formate für die Sensibilisierung und das Verständnis komplexer Themen wie Rassismus und gesellschaftliche Teilhabe sind“, zog Dr. Daniel Zacher, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „Mensch in Bewegung“ Bilanz.
Der interaktive Stadtspaziergang zur Ausstellung „@wasihrnichtseht“ wurde vom Projekt „Mensch in Bewegung“ gemeinsam mit dem Zentrum Flucht und Migration (ZFM) an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) veranstaltet. Teil der Veranstaltung war auch die Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Eichstätt, die im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) „@wasihrnichtseht“ nach Eichstätt geholt hat. Die Ausstellung, ein Projekt des Studenten Dominik Lucha, hat als Social-Media-Aktion begonnen und inzwischen auch offline ein breites Publikum erreicht. Sie macht Alltagsrassismus sichtbar und hat sich zum Ziel gesetzt, ein Umfeld der Verständigung und des bewussten Handelns zu fördern. Die Ausstellung wird noch bis zum 7. November 2024 gezeigt.
Foto: Daniel Zacher/KU