Neue Online-Veranstaltungsreihe des Projektes „Mensch in Bewegung“ gestartet
Digitale Öffentlichkeiten sind inzwischen zu etablierten Räumen für politische Aushandlungsprozesse geworden. Wer Gehör finden will, kommt nicht an sozialen Medien wie Facebook, Twitter, Instagram oder Tik Tok vorbei. Gleichzeitig ist zu beobachten, dass der Ton in sozialen Medien rau ist, beleidigend, bis hin zu hasserfüllt. Einige skandalisieren eine vermeintliche Cancel Culture und rufen „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!“ Andere problematisieren, dass in sozialen Medien Radikalisierung, Verschwörungsmythen, Hass und Hetze Verbreitung finden.
Zum ersten transfer.talk am 16. Juni, einer neuen Online-Veranstaltungsreihe des Transferprojekts „Mensch in Bewegung“, diskutierten Dr. Simon Goebel und Prof. Dr. Klaus-Dieter Altmeppen von der KU gemeinsam mit Maximilian Schober vom JFF, dem Institut für Medienpädagogik, wie die Mechanismen der Meinungsbildung in digitalen Öffentlichkeiten verlaufen und welche Gefahren der Manipulation und des Populismus dort, aber auch bei den traditionellen Medien bestehen. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und der Technischen Hochschule Ingolstadt, die im Rahmen des Projektes miteinander kooperieren.
Einigkeit bestand in der Talkrunde darüber, dass der Medienpädagogik im Schulunterricht mehr Bedeutung beigemessen werden sollte, um die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen gezielt zu schulen. Ob die Politik Vorgaben für Diskussionen im Netz machen oder beispielsweise eine Pflicht eingeführt werden sollte, Klarnamen zu verwenden, darüber waren sich die drei Diskutanten jedoch nicht ganz einig. Jedenfalls würde nicht jeder der drei Talkgäste im Internet uneingeschränkt und überall seinen richtigen Namen verwenden. Generell sei es im Netz nicht immer einfach, zwischen Fake News und wahrer Berichterstattung zu unterscheiden. Vor diesem Hintergrund hoben die Teilnehmenden in der Diskussion unter anderem die Wichtigkeit der öffentlich-rechtlichen Medien hervor. BR-Recherche, eine Sparte des Bayerischen Rundfunks, oder die gemeinnützige und unabhängige Redaktion CORRECTIV stünden für investigativen Journalismus und zuverlässige Faktenchecks.
Bei der nächsten Talkrunde der Reihe transfer.talk am 30. Juni, von 17:30 bis 19 Uhr, diskutieren der Soziologe Jost van Loon (KU) und Andreas Riener (THI), Experte für User Experience Design und Virtual Reality, zum Thema „Gaming“. Fragen wie „Was machen (virtuelle) Spiele mit einem Menschen?“, „Welche Folgen haben diese für die Gesellschaft?“ oder „Welche Auswirkungen hat Design auf die Wahrnehmung von Menschen?“ bilden den Ausgangspunkt, um das Thema aus ganz unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten.
Auch zu dieser Live-Übertragung aus der Wissenschaftsgalerie (Ludwigstraße 39) in Ingolstadt ist die Öffentlichkeit herzlich eingeladen, sich mit Fragen und Diskussionspunkten einzubringen. Moderiert wird der transfer.talk von Katharina Hartinger, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der KU arbeitet und als freie Journalistin unter anderem für die Süddeutsche Zeitung schreibt. Der transfer.talk wird live auf den Facebook- und YouTube-Kanälen von KU und THI ausgestrahlt.
Mehr Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen und zur Anmeldung finden Sie hier: https://mensch-in-bewegung.info/event/transfer-talk/