Ausgehend von den Beteiligungsprozessen der vergangenen Jahre fand am Samstagnachmittag eine Diskussionsrunde zur Gegenwart und Zukunft Ingolstadts statt. Im Mittelpunkt standen dabei die Ergebnisse bisheriger Beteiligungsprozesse. „Es geht um das Lebensgefühl der eigenen Stadt, also um die Stadtgestaltung, die für Bürger da ist und dann auch Touristen anzieht“, befand Georg Rosenfeld, Wirtschaftsreferent der Stadt Ingolstadt. Anja Sprotte, Geschäftsführerin des Vereins Künstler an die Schulen betonte: „Es braucht eine gemeinsame Vision für Ingolstadt, mehr Vernetzung – nicht Zersplitterung.“
Dialogkultur der Stadt positiv bewertet
Neben Georg Rosenfeld und Anja Sprotte nahmen Carolin Block, Inhaberin des BLOCK Hotel & Living, Maximilian Kern und Adrian Rarov vom Jugendparlament Ingolstadt, sowie Louisa Peine, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Dienstleistungsmanagement der KU, an der Diskussion über „Ingolstadt heute, morgen und übermorgen“ teil. Während die Dialogkultur in der Stadt von den Diskussionsteilnehmern übereinstimmend positiv bewertet wurden, merkte Maximilian Kern an, dass häufig die Ergebnisse der Beteiligungsprozesse für die Bürgerinnen und Bürger nicht spürbar werden. Nach wie vor würden in Ingolstadt niedrigschwellige Begegnungsräume fehlen – nicht nur für Jugendliche. Mehr noch würden Kunst und Kultur noch zu häufig außer Acht gelassen, so dass viele talentierte Künstlerinnen und Künstler Ingolstadt verlassen würden, wie Anja Sprotte ergänzte.
Mit Verweis auf Mitmachaktionen etwa an der Schleifmühle in der Innenstadt ab der kommenden Woche verdeutlichte Georg Rosenfeld, dass viele Maßnahmen bereits realisiert werden. Carolin Block und Anja Sprotte forderten die politischen Vertreterinnen und Vertreter der Stadt zu mehr Mut auf. Viele engagierte und kreative Köpfe stünden bereit, um innovative „Versuchsballons“ für Ingolstadt zu realisieren. Alle Anwesenden waren sich einig, dass Ingolstadt trotz bestimmter Kritikpunkte als Stadt der kurzen Wege, mit einem attraktiven Umland, wie beispielsweise dem Altmühltal, und vielen engagierten Menschen zahlreiche Stärken mitbringt, um eine lebenswerte und attraktive Zukunft gemeinsam zu gestalten.
Das Bürgerfestprogramm in der Wissenschaftsgalerie wurde von Mitarbeitenden der Projekte „Mensch in Bewegung“ – im Rahmen der Förderinitiative „Innovative Hochschule“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Land Bayern gefördert – und „SAVeNoW“ – ein vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördertes Kooperationsprojekt – organisiert. Die Veranstalterinnen erlebten einmal mehr, dass die Wissenschaftsgalerie als Ort des Austauschs und der kontroversen Diskussion in Ingolstadt angekommen ist.