Was sind die Zukunftsthemen, die uns in unserer Region beschäftigen? Wie denken die Menschen über Themen wie Mobilität, Wohnen oder Fachkräftebedarf? Einstellungen, Hoffnungen und Befürchtungen der regionalen Bevölkerung zu solchen Fragestellungen zu erfassen, zu analysieren und auszuwerten, ist Gegenstand des Befragungsinstruments „Zukunftsbarometer“ im Projekt Mensch in Bewegung (MiB). Aktuell werden für das Zukunftsbarometer geeignete Thesen entwickelt, wie die Zukunft in Bezug auf unterschiedliche Themen aussehen könnte. Solche Zukunftsthesen in einem Expertenkreis auf ihre Plausibilität hin zu prüfen, war Ziel des Workshops “Zukunft regional – Das Zukunftsbarometer als Instrument, den Wandel von morgen zu erkennen“ am Mittwochnachmittag am Campus Ingolstadt der KU. Für die Weiterentwicklung des Barometers nahm MiB aus dem Workshop wertvolle Empfehlungen und Ergänzungen aus der Praxis mit.
Vielfältige Sichtweisen auf die regionale Zukunft
Bei der von Mensch in Bewegung organisierten Veranstaltung kamen Expertinnen und Experten aus der gesamten Region 10 (Region Ingolstadt) zusammen. Sie brachten Wissen aus unterschiedlichen Bereichen wie der Gesundheits- und Pflegeversorgung, der Integration, der Wirtschaftsförderung, der Regionalentwicklung oder der Startup-Szene mit und blickten mit ihren jeweiligen Sichtweisen auf die Zukunftsthesen. Dr. Daniel Zacher, Mitarbeiter im MiB-Teilvorhaben „Transferraum Zukunft“ stellte den Teilnehmenden zunächst die Ergebnisse der im Frühjahr durchgeführten Vorstudie zum Zukunftsbarometer vor. Im Rahmen der Vorstudie hatte er Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus der Region 10 zu ihrer Sicht auf die regionale Zukunft interviewt. Deutlich wurde dabei zum Beispiel, dass Themen wie Mobilität oder der Fachkräftemangel, viele regionale Lebenswirklichkeiten in unterschiedlicher Weise treffen. Aus der Vorstudie waren sechs Themenfelder hervorgegangen: Gesundheit & Pflege, Willkommenskultur & Fachkräftebedarf, Mobilität Klima, Junge Menschen, Bildung & Hochschulen, Stadt & ländlicher Raum sowie Wirtschaft & Transformation. Für jeden der Themenbereiche hatte Dr. Daniel Zacher aus den Aussagen der Interviewten denkbare Zukunftsthesen abgeleitet.
Welche regionalen Zukunftsthesen sind plausibel?
In der anschließenden Gruppenarbeit kommentierten die Teilnehmenden die vorgeschlagenen Thesen und ergänzten wertvolle neue Aspekte, die in die weitere Ausarbeitung des Zukunftsbarometers einfließen werden. Im gemeinsamen Austausch ergaben sich rege Diskussionen beispielsweise zu der Frage, wie vor dem Hintergrund eines geringer werdenden Arbeitskräfteangebots in Zukunft Anreize für produktive und sinnvolle Arbeit aussehen könnten.
Die vielfältigen Sichtweisen aus dem Alltag der Teilnehmenden stellen einen wichtigen Realitätscheck für die weitere Ausarbeitung der Zukunftsthesen dar. Für Mensch in Bewegung und die Forschenden an der KU Eichstätt-Ingolstadt und der Technischen Hochschule Ingolstadt kann dieses Instrument ein wichtiger Indikator sein, um die Ausrichtung und Schwerpunktsetzung regionaler Forschungsprojekte bedarfsgerecht zu gestalten.