„Nachhaltigkeit zum Anfassen„ – Einen ganzen Tag lang widmeten sich in Ingolstadt unterschiedlichste Angebote diesem Thema. Anlass war der Tag der Nachhaltigkeit, den die Stadt veranstaltet hatte. Die Technische Hochschule Ingolstadt und die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt beteiligten sich im Rahmen des Verbundprojekts „Mensch in Bewegung„ mit Workshops und einem Infostand.
Gemeinsam mit „Omas for Future“ und „Fridays for Future“ hat die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) am vergangenen Samstag am Tag der Nachhaltigkeit in Ingolstadt am Rathausplatz Bürgerinnen und Bürger zum Austausch am gemeinsamen Infostand eingeladen. Daniel Zacher, Johannes Kellner und Patrizia Hartmann haben gemeinsam mit den Besucherinnen und Besuchern überlegt, wie sich Ingolstadt nachhaltiger gestalten lässt und inwiefern Hochschulen dazu einen Beitrag leisten können. Die Bürgerinnen und Bürger entwickelten dabei viele kreative Ideen, wie einen Leihautomaten für Gebrauchsgegenstände zum sporadischen Einsatz (z.B. für Akkuschrauber oder Bügeleisen). Aber auch Carsharing, Urban Gardening, mehr Begrünung und ein noch intensiverer Austausch zwischen Hochschulen und Zivilgesellschaft lagen den Ingolstädterinnen und Ingolstädtern am Herzen.
„Schon innerhalb der ersten zwei Stunden konnten wir eine Vielzahl an Ideen im Austausch mit den Besucherinnen und Besuchern generieren. Das zeigt uns, wie wichtig den Menschen in Ingolstadt eine nachhaltige Stadt ist“, erzählt Patrizia Hartmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt Mensch in Bewegung der KU.
Weiterbildungskonzept „Sustainability Coaches„ vorgestellt
Des Weiteren konnten die Besucherinnen und Besucher am Stand an einer Umfrage zum „Zukunftsbarometer“ teilzunehmen. Dabei handelt es sich um eine Befragung, die im Projekt MiB entwickelt wurde. Im Mittelpunkt stehen Themen wie Mobilität, Wohnen und Fachkräftebedarf, die die Gesellschaft heute und in Zukunft beschäftigen. Mit dem Zukunftsbarometer werden Einstellungen, Hoffnungen und Befürchtungen der Bevölkerung in der Region Ingolstadt erfasst und analysiert.
Mit der aktiven Mitgestaltung einer nachhaltigen Zukunft beschäftigten sich Bürgerinnen und Bürger zusammen mit Mitarbeiterinnen von MiB auch im Rahmen eines Workshops in den Räumlichkeiten der Volkshochschule Ingolstadt. Gemeinsam mit den Referentinnen Anna Lisa Klages und Patrizia Hartmann diskutierten die Teilnehmenden anhand eines Fallbeispiels über die verschiedenen Dimensionen der Nachhaltigkeit und lernten das Weiterbildungskonzept der „Sustainability Coaches“ kennen. Die Idee dahinter ist, Interessierte zu Nachhaltigkeitscoaches weiterzubilden, die ihr Wissen zu Nachhaltigkeit dann z.B. in ihrer Arbeitsstelle in Unternehmen einbringen können. Das Konzept der „Sustainability Coaches“ haben Mitarbeiterinnen der Technischen Hochschule Ingolstadt und der KU im Rahmen von MiB gemeinsam entwickelt.
Dr. Stefan Schweiger von der Technische Hochschule Ingolstadt diskutierte mit Bürgerinnen und Bürgern über die Frage, für was technischer Fortschritt benötigt wird und referierte im Anschluss daran, die kurze, aber wechselvolle Kulturgeschichte der Kunststoffe, deren Wahrnehmung seit dem 19. Jahrhundert zahllose Wechsel erfahren hat, nämlich vom bloßen Ersatzstoff über das Material des Wiederaufbaus nach dem Krieg bis hin zur Metapher der Nicht-Authentischen und der Zuschreibung als Gesundheits- und Umweltproblem.