Ideen entwerfen, Stadt gestalten! – unter diesem Motto stand das Beteiligungsformat „Future Eichstätt“, das vom Projekt „Mensch in Bewegung“ am vergangenen Samstag, den 9. Juli, gemeinsam mit vielen Partnern in der Eichstätter Innenstadt umgesetzt wurde. Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Grienberger boten „Mensch in Bewegung“, die Nachhaltigkeitsinitiative „fairEInt“, das BayernLab, der Verein „Bahnhof lebt!“ e.V., das Haus der Jugend und das Green Office der KU verschiedene Aktionen und Mitmachstationen an, um die Bürger*innen der Stadt ins Nachdenken, Träumen und Entwerfen zu bringen. Dabei sorgten witzige Impulse und Angebote wie kostenfreie Rikschfahrten durch die Innenstadt oder eine Silent Disco nicht nur für Unterhaltung, sondern auch für Denkanstöße.
Das Ziel der Veranstaltung: Die Zukunft der Stadt konkret erfahrbar und erlebbar machen und sich selbst „in die Zukunft zu denken“: Was braucht eine lebendige Innenstadt? Welche Bedeutung wird der Verkehr in der Stadt haben und welche Form wird er annehmen? Wie können Alt und Jung, Eichstätter Urgesteine und „Zugeroaste“, zueinander finden, welche Plätze und Räume können zu lebendigen Inseln der Begegnung werden?
Intensiv diskutiert wurden Mobilitätsthemen, wobei eine gute Erreichbarkeit der Innenstadt mit ihren Geschäften und gastronomischen Angeboten, aber auch Arztpraxen und Servicestellen einerseits als zentral für eine attraktive und bürgernahe Stadt gesehen wurden. Andererseits wurde vielfach der Wunsch nach einem Ausbau des Radwegenetzwerks, weniger Autoverkehr und mehr Lebensqualität „auf der Straße“ geäußert. In einer Innenstadt der Zukunft sahen viele Teilnehmende aber auch mehr Raum für Familien, Begegnungsmöglichkeiten für unterschiedliche Gruppen: Der Ausbau von Betreuungsangeboten für Kinder stand dabei ebenso im Fokus wie der Wunsch, Alterseinsamkeit aufzubrechen und so für mehr Teilhabe in der Stadt zu sorgen. Familien- oder Bürgerzentren könnten eine gute Lösung für diese Wünsche und Bedarfe bieten – dies war einer von vielen Lösungsansätzen, den die teilnehmenden Organisationen einsammelten.
Die Aufenthalts- und Lebensqualität in einem zukünftigen Eichstätt hängt aus Sicht der Befragten aber auch von der Inwertsetzung des kulturellen Erbes der Stadt ab: Willibaldsburg, Residenzplatz und Altmühlufer wurden hier – wie schon in vergangenen Beteiligungsprozessen – besonders genannt.
Ein weiterer Wunsch: Mehr Bürgernähe, mehr Beteiligung und Kooperation zwischen Bürger*innen und Politik bzw. Verwaltung – hier gäbe es noch Verbesserungspotential, wobei man sich inspirierende und etablierte Beispiele aus anderen Städten anschauen könne.
Genau hier setzt der weitere Prozess von „Future Eichstätt“ an: Nach der Sichtung und Analyse der Ideen wird in Absprache mit dem Oberbürgermeister geprüft, welche Ideen in den Gremien der Stadt weiter verfolgt werden oder in schon laufende Projekte und Planungen integriert werden könnten. Die Ergebnisse von „Future Eichstätt“ werden auch im Leerstandprojekt der „IRMA“, der HEIMATerei, zu sehen sein, die von August bis Anfang Oktober in die Pfahlstraße 27 einzieht. Dort besteht dann auch die Möglichkeit, über eine Beteiligungsplattform weiter an den Ideen zu feilen und diejenigen Ideen umzusetzen, die auch ohne Gremienpassierung ein zukünftiges Eichstätt erfahrbar machen können.